Quelle: www.wn-online.de
Videobeitrag auf www.wn-online.de
Münster – Da sage noch jemand etwas gegen die verbindende Kraft des Karnevals. An eine Handschelle gekettet schlurften die grüne Schulministerin Sylvia Löhrmann und der schwarze Fraktionsvorsitzende Karl-Josef Laumann in den Paohlbürgerhof und nahmen einträchtig nebeneinander Platz.
„Man könnte meinen, ihr säßet nicht vor dem Tennengericht, sondern bei Koalitionsverhandlungen“, stichelte Staatsanwalt Armin Halle. Die Solingerin mit der scharfen Zunge verschonte nämlich ihren Nebenmann mit verbalen Attacken und platzierte stattdessen ein Friedensangebot. „Ich erkläre Laumann zum Nord-Süd-Beauftragten des Münsterlandes und schließe mit ihm den Münsteraner Schulfrieden.“
So befreite sie sich geschickt von der bedrückenden Last der Anklage, mit ihrem Gemeinschaftsschulen-Vorstoß die Schullandschaft in NRW zu zerstören und auch den Karneval in Köln nach westfälischem Muster zu revolutionieren. „Den Vorwurf weise ich entschieden zurück. Das wäre so, als ob man einen Hund zum Vegetarier machen oder Guido Westerwelle Demut beibringen könnte.“

(Oliver Werner)
Fernsehmoderator Carlo von Tiedemann, der als Bestechungsgeschenke Holstenbier („das knallt am dollsten“) und Aal präsentierte, brachte Richter Enrico Kahl geschickt in Verlegenheit. „Mit unserem gemeinsamen Konto in der Schweiz ist alles in Ordnung.“ Letztendlich nutzte ihm der Schachzug nichts. Vier Wochen muss er nun mit Staatsanwalt Armin Halle aufs Segelschiff.
Dagegen schiffte sich Kabarettist Dr. Ludger (Jupp) Stratmann mit flotten Ruhrpottsprüchen („die wahre Sprache der Deutschen“) in sicheres Gewässer und erntete einen Freispruch.