Quelle: Westfälische Nachrichten

(Bettina Goczol)
Infa-Geschäftsführer Johannes Wieners dankte allen Beteiligten und Förderern, die bei der Umsetzung des Projekts mitgewirkt haben. Nur 107 Tage lagen zwischen der Vertragsunterzeichung und der Wiedereröffnung – ein gewaltiger Kraftakt von Handwerkern und einem hohen Anteil an Eigenleistung der infa. „Es war für mich eine besondere Erfahrung, wie engagiert und belastbar meine Mitarbeiter während der Umbauphase mitgezogen haben. Das war Zusammenarbeit pur, das war gelebte Integration.“ Ab August, wenn zwei Auszubildende eingestellt werden, werden „sechs Menschen mit Handikap im professionell aufgestellten Team arbeiten“.
Landesarbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann warb „für eine Kultur von Integrationsunternehmen in der modernen Arbeitswelt“: „Wir brauchen für Menschen mit Behinderung einen sinnstiftenden Arbeitsplatz, von dem sie auch leben können.“ Insgesamt 600 000 Euro Fördermittel des Ministeriums, des Landschaftsverbandes sowie der Stiftungen Wohlfahrtspflege, Aktion Mensch, Bürgerstiftung Münster und AIM Münster fließen über fünf Jahre verteilt in das Integrationsprojekt, das auch der Stadtteilentwicklung dient.
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Minister Laumann betonte ebenso wie Michael Schneider vom Integrationsamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe: „Das ist eine Anschubförderung, aber keine Dauerförderung. Die Menschen in Handorf entscheiden, ob das Haus wirtschaftlich Bestand hat.“
„Haus Münsterland ist ein großer Gewinn für alle Handorfer, es ist aber auch eine Verpflichtung, es mit Leben zu füllen“, erklärte der Handorfer Landtagsabgeordnete Josef Rickfelder. Einen besonderen Applaus erhielt Julius Wewel, der Pfarrhelfer in der Militärseelsorge war. Er erzählte spontan aus der Entstehungsgeschichte des Hauses und erklärte: „Meinen 80. Geburtstag feiere ich im Dezember im Haus Münsterland.“ Auch Pfarrer Jürgen Streuer, der das Haus segnete, erklärte: „Wir haben schon einige Termine geblockt.“ Bezirksbürgermeisterin Martina Klimek äußerte die Hoffnung, dass Haus Münsterland als „Ort und Raum für Begegnung und Kommunikation“ auch zur Integration der Neubürger, von Jung und Alt, von Vereinen und allen gesellschaftlichen Gruppen beiträgt.
Zumindest am Eröffnungstag ging dieser Wunsch schon voll und ganz in Erfüllung. Am Nachmittag nutzten einige hundert Dorbaumer, Handorfer und Radausflügler die Gelegenheit, die gestalteten Räume in Augenschein zu nehmen und die Café-Terrasse bei schönstem Sommerwetter zu genießen.