Quelle: Westfälische Nachrichten
Doch vor den rund 200 Zuhörern versucht Koch als Hesse und auch auf Bundesebene stets präsenter P olitiker natürlich die „bundespolitische Dimension“ der Wahlentscheidung am 9. Mai zu skizzieren: „Ich kann ihnen garantieren, am 9. Mai um 18.01 Uhr wird es in keiner Wahlrunde mehr um Landesthemen gehen. Nein, da wird es um Konstellationen im Bundesrat gehen!“ So beginnt Koch seinen Streifzug durch Strategien, Machtverhältnisse und Wählerwünsche. Zwischenzeitlich wird der Jurist Koch recht intellektuell, zeigt grundlegende politische Paradigmen zwischen dem Grundmuster individueller Verantwortung und dem des Kollektivismus auf. Politisch-thematisch setzt der Wirtschaftsliberale Koch den Schwerpunkt auf die Wirtschaftspolitik: „Der Wettbewerb ist in der vernetzten Welt heute viel heftiger und wer jetzt den ersten Schlag macht, der hat auf einen Schlag die ganze Welt!“ Damit spielt er auf technische Innovation und leistungsfähige Produkte an.
Seinem öffentlichen Bild als hitzigen und polemischen Redner wird Koch bei der Schulpolitik gerecht. Als „ideologiegetriebenes“ und rein linkes“ Vorhaben klassifiziert er die Idee von flächendeckenden Gesamtschulen: „Wer die Einheitsschulen will, der will den Einheitsmenschen!“ In solchen Schulen sinke zwar das gesamte Leistungsniveau, wobei sich die starken Schüler durchsetzen würden: „Aber gerade die Schwächsten verlieren!“
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Interessanterweise sagt Koch in seiner mehr als einstündigen Rede erstaunlich wenig zu außenpolitischen Themen – trotz der jüngsten Anschläge in Afghanistan fällt dazu kein Wort. Auch aktuelle Themen wie Gesundheitsreformen oder Steuersenkungen schneidet er nicht an.
Am Ende kommt Koch nochmals auf die immer wieder von CDU und FDP skizzierten Gefahr der rot-roten Regierungskoalition zu sprechen: „Ich kenne aus eigener Erfahrung alle Beteuerungen bis kurz vor der Wahl!“ Schlussendlich sei Politik immer auch Machtfrage und im Zweifel würden sich die Sozialdemokraten mit den Linken einlassen: „Glauben Sie den Schalmeien nicht!“
Einer Koalition mit den Grünen erteilte Laumann am Ende eine klare Absage: „Schwarz-Grün, das stelle ich mir vor wie das Fegefeuer. Ersparen Sie uns das!“